Juni 2, 2025
Temporäre Erosionsschutzmaßnahmen spielen eine zentrale Rolle beim Schutz von offenliegenden Bodenflächen in Gräben und an Böschungen, insbesondere in der Phase zwischen der Bearbeitung des Geländes und der Etablierung einer dauerhaften Vegetationsdecke. Sie verhindern Bodenabtrag durch Regen, reduzieren Sedimenteintrag in Gewässer und schaffen günstige Bedingungen für die Keimung und Etablierung von Begrünungen.
Hydraulisch aufgebrachte Mulchprodukte, besser bekannt als Hydroseeding oder Hydromulching, sind etablierte Verfahren der technischen Begrünung. Je nach Hangneigung, Erosionsrisiko und zu erwartender Scherbeanspruchung kommen unterschiedliche Materialklassen zum Einsatz:
Stabilized Mulch Matrix (SMM): für geringe Anforderungen, z. B. bei flach geneigten Flächen
Bonded Fiber Matrix (BFM): mittlere bis hohe Leistung, geeignet für moderate Hangneigungen
Flexible Growth Medium (FGM): höchste Schutzwirkung, sofortige Bodenhaftung, ideal für steile oder exponierte Lagen
Der große Vorteil dieser Methode liegt in der schnellen Applikation auch auf schwer zugänglichen Flächen, der homogenen Verteilung von Saatgut, Dünger und Bodenhilfsstoffen sowie der guten Anpassung an das Geländeprofil. Insbesondere FGM-Produkte ermöglichen eine wirksame Erosionskontrolle bereits vor dem Auflaufen der Saat.
In Gräben mit erhöhter Längsneigung oder zu erwartender Konzentration von Oberflächenabfluss empfiehlt sich die Kombination von Hydromulch-Verfahren mit flussbremsenden Elementen wie temporären Geröllsperren. Diese bestehen häufig aus wattierten Röhrenkörpern (z. B. Terra Tubes), die den Wasserfluss verzögern, Sedimente zurückhalten und punktuelle Erosionsereignisse verhindern. Sie unterteilen lange Grabenabschnitte hydraulisch in kürzere Teilstücke und verringern dadurch die kinetische Energie des abfließenden Wassers.
Strohmulch wird häufig als kostengünstige Methode zur temporären Abdeckung eingesetzt. Allerdings bringt diese Lösung erhebliche Nachteile mit sich: Sie ist windanfällig, biologisch nicht inert (Gefahr der Samenübertragung) und nur bedingt geeignet für geneigte Flächen oder bei Starkregenereignissen. Darüber hinaus ist die Handhabung im Gelände aufwendig, insbesondere bei Nachbesserungen.
Auch temporäre Erosionsschutzmatten bzw. Geotextilien haben sich aus Sicht der praktischen Anwendung als problematisch erwiesen. Neben der schwierigen Installation (Trenching, Erdanker, Überlappung) führen sie häufig zu Störungen bei Nachpflege, Mahd oder Wartung. Zudem stellen Kunststoffnetze ein Risiko für Wildtiere dar und sind nicht immer biologisch abbaubar.
Für den effektiven temporären Erosionsschutz im Rahmen technischer Begrünungslösungen haben sich hydraulisch aufgebrachte Mulchprodukte als besonders wirksam, flexibel und umweltverträglich erwiesen. In Kombination mit flussbremsenden Maßnahmen wie Geröllsperren kann der Boden zuverlässig geschützt und die Etablierung von Vegetation gesichert werden. SRBT setzt deshalb konsequent auf moderne, bodennahe Verfahren und verzichtet bewusst auf Strohmulch und Geotextilien.