Cellulose als Mulchmaterial

Januar 20, 2025

Cellulose als Mulchmaterial: Eigenschaften, Varianten und ökologische Aspekte

Cellulose ist eines der ältesten Mulchmaterialien in der Spritzbegrünung und wird häufig als kostengünstige Lösung zur Fixierung von Saatgut verwendet. Obwohl sie in der Praxis nach wie vor weit verbreitet ist, sollte bei der Auswahl von Celluloseprodukten auf die unterschiedlichen Eigenschaften und deren ökologische Auswirkungen geachtet werden.

Unterschiedliche Varianten von Cellulosemulch

  1. Technische Grobfasern in granulierter Form
    • Eigenschaften: Diese Form der Cellulose ermöglicht eine einfache und wirtschaftliche Ausbringung von Saatgut. Die Fasern werden mit Bodenklebern gemischt, die das Saatgut an Ort und Stelle fixieren.
    • Funktion:
      • Beim Aufquellen gibt das Cellulosegranulat kontinuierlich Feuchtigkeit an das Saatgut ab, was die Keimung unterstützt.
      • Die Struktur erleichtert die Anwendung und bietet eine Grundversorgung für das Saatgut.
    • Anwendungsbereiche: Ideal für Flächen, bei denen die Hauptanforderung in der schnellen und kostengünstigen Begrünung liegt, z. B. großflächige Rohbodenbegrünungen ohne spezielle Schutzanforderungen.
  2. Produkte aus geschreddertem Papier oder Pappematerialien
    • Eigenschaften: Diese Variante bildet nach dem Aufbringen eine krustenartige Schutzschicht auf dem Untergrund.
    • Funktion:
      • Die Kruste verhindert, dass abfließendes Oberflächenwasser Feinsedimente oder Oberbodenmaterial ausspült.
      • Dies ist besonders bei leichten Schrägen oder erosionsgefährdeten Flächen vorteilhaft.
    • Anwendungsbereiche: Geeignet für Flächen mit geringer Hangneigung, bei denen der Fokus auf der Stabilisierung von Oberflächen und der Saatgutfixierung liegt.

Cellulose als Low-Budget-Lösung

Beide Varianten von Cellulosemulch sind kostengünstige Optionen, wenn es ausschließlich um die Ausbringung von Saatgut in der Spritzbegrünung geht. Sie bieten eine einfache Handhabung und grundlegende Schutzfunktionen, können jedoch in puncto Wasserspeicherung und Erosionsschutz nicht mit moderneren Materialien wie HolzfaserproduktenZellulose-/Holzfasermischungen oder Kombinationsverfahren ÖkoCert mithalten.

Ökologische Aspekte bei der Verwendung von Cellulosemulch

Bei der Herstellung von Celluloseprodukten wird häufig auf geschreddertes Zeitungspapier zurückgegriffen. Dieses enthält jedoch Druckerschwärze, deren langfristige Auswirkungen auf Böden und die Umwelt kritisch zu bewerten sind.

Unsere Forderung:

  • Wir als ausführendes Unternehmen setzen uns dafür ein, dass Lieferanten zunehmend auf alternative Materialien ohne Druckerschwärze zurückgreifen.
  • Auch ausschreibende Organisationen sollten in ihren Vergabenunterlagen darauf hinweisen, dass ökologisch unbedenkliche Celluloseprodukte bevorzugt werden.

 

Empfehlung zur Verwendung von Cellulose

Cellulosemulch bleibt eine praktikable Wahl für Projekte mit geringen Anforderungen an Wasserspeicherung und Erosionsschutz. Für anspruchsvollere Anwendungen und eine höhere ökologische Verträglichkeit empfehlen wir jedoch den Einsatz moderner Alternativen wie Holzfaserprodukten oder Kombinationsverfahren ÖkoCert.

In den kommenden Beiträgen unserer Serie beleuchten wir die Eigenschaften und Vorteile weiterer Mulchmaterialien wie Holzfaserprodukte und Zellulose-/Holzfasermischungen. Diese bieten zusätzliche Möglichkeiten, um den steigenden Anforderungen an Begrünung und Umweltschutz gerecht zu werden.